Eat spicy: Chili & more

Scharf essen: Chili & mehr

Manche mögen’s scharf: Feurige Zutaten wie Chili, Meerrettich und Szechuan-Pfeffer verleihen Gerichten eine besondere Würze. Die würzigen Zutaten aktivieren die Hitzerezeptoren im menschlichen Körper und sorgen häufig für eine laufende Nase und tränende Augen. Wussten Sie, dass scharfem Essen auch eine positive Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden nachgesagt wird? Wir verraten Ihnen, ob an diesen Annahmen etwas dran ist und welche Schärfegrade es bei Chilischoten gibt.

Was ist scharfes Essen und wie schmecken wir Schärfe?

Schärfe steckt in vielen Lebensmitteln: Neben der Chili sind das beispielsweise Ingwer, Knoblauch, Pfeffer, Meerrettich oder Senf. Die eigentlichen Scharfstoffe tragen Namen wie Capsaicin (Chili) und Allicin (Knoblauch). Während manchen Menschen schon ein Klecks mittelscharfer Senf Schweißperlen auf der Stirn treibt, essen andere am liebsten extrascharfe Chilisaucen. Menschen empfinden Schärfe ganz unterschiedlich – das erklärt auch die Wirkung scharfer Speisen. Denn scharf ist kein Geschmack, der süß, sauer, salzig, bitter und umami beinhaltet. Nicht die Geschmacksknospen auf der Zunge nehmen Schärfe wahr, sondern die Hitzerezeptoren in der Mundschleimhaut.

Dadurch kommt es zu einem Hitze- und Schmerzreiz im Organismus: Die Durchblutung wird gesteigert, ein Hitzegefühl entsteht, die Poren öffnen sich und der Körper schwitzt. Die Scharfstoffe regen zudem den Speichelfluss an und sorgen für das typische Brennen im Mund. Verantwortlich dafür sind die Nozizeptoren: Das sind die Nervenenden im Mund. Diese warnen den Körper normalerweise, wenn wir etwas zu Scharfes essen und uns dabei verbrennen.

Fun Fact: Scharfes Essen wie Curry oder ein ordentlich gepfeffertes Steak haben einen intensiven Geschmack, weshalb man weniger Salz braucht. Die Gewürze verstärken den Geschmack, sodass das Essen auch mit wenig Salz lecker schmeckt. Probiert es einfach selbst aus!

Scharf, schärfer, am schärfsten: Welche Schärfegrade haben Chilis?

Nichts für schwache Nerven: Chilis zählen zu den schärfsten Zutaten und sind besonders in der asiatischen Küche beliebt. Die Schoten stammen aus Mittel- und Südamerika und werden nach der Scoville-Skala in mehrere Schärfegrade eingeteilt. Der Schärfegrad einer Chilischote wird anhand ihres Capsaicin-Gehalts gemessen. Die Angabe bezieht sich grundsätzlich auf getrocknete Schoten, da diese schärfer schmecken als frische Chilis. In der Übersicht finden Sie einige beispielhaft aufgelistete Sorten mit ihren Scoville-Einheiten.

0 – 1: Gemüsepaprika, süße Bananen-Chilis
100 – 500: Peperoni, Pimentón de la Vera
2.500 – 5.500: Jalapeño-Chili, Mirasol
30.000 – 50.000: Cayennepfeffer, Piquin
50.000 – 100.000: Malagueta, Chiltepin
100.000 – 500.000: Habanero, Afrikanische Vogelaugenahorn, Scotch Bonnet
über 500.000: Naga Morich, Trinidad Moruga Scorpion

Scharfes Essen: gesund oder ungesund?

Scharfem Essen wird eine gesundheitliche Wirkung nachgesagt, die vor allem auf die einzelnen Zutaten zurückzuführen ist. Was es mit der möglichen Auswirkung auf die Gesundheit auf sich hat, erklären wir dir im Folgenden etwas genauer:

  • Scharfer Meerrettich enthält ätherisches Senföl, das hauptsächlich aus einfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Weitere Bestandteile sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, also essentielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese lebenswichtigen Fettsäuren sind beispielsweise am Aufbau der Zellmembranen und an verschiedenen Prozessen im Körper beteiligt. Im Handel ist auch reines Senföl erhältlich. Bei Produkten mit EU-Zulassung können Sie sicher sein, dass das Öl nur einen sehr geringen Anteil an Erucasäure enthält. Diese einfach ungesättigte Fettsäure steht im Verdacht, bei übermäßigem Verzehr schädliche Auswirkungen auf das Herz zu haben. Senföle werden außerdem als Zutat in Naturheilmitteln verwendet, da sie eine antibakterielle Wirkung haben.
  • Chili gilt mit seinem Inhaltsstoff Capsaicin auch als „gesundes Gewürz“. Das Gewürz regt die Durchblutung an und kann daher bei Verspannungen helfen. Zudem hilft das schmerzhemmende Capsaicin in entsprechender Dosierung bei der Linderung von Nervenschmerzen. Da der Körper zudem auf den Schmerzreiz mit der Ausschüttung von Endorphinen reagiert, empfinden Menschen mitunter ein vorübergehendes Glücksgefühl. Aufgrund dieser verschiedenen Eigenschaften wird Chili sogar eine lebensverlängernde Wirkung zugeschrieben. Die biochemischen Mechanismen für diesen Schutzeffekt sind allerdings noch nicht vollständig erforscht. Übermäßiger Verzehr birgt hingegen die Gefahr von Erbrechen, Übelkeit, Schleimhautreizungen und Bluthochdruck.
  • Das im Knoblauch enthaltene Allicin wirkt (vermutlich in Verbindung mit anderen Bestandteilen der Knolle) gesundheitsfördernd. Allicine wirken antibiotisch, fungizid (pilzabtötend), antiasthmatisch und antioxidativ. Das enthaltene Vitamin B1 ist für die Verdauung von Kohlenhydraten notwendig. Dieser Vorgang ist unter anderem Voraussetzung für die Gehirn- und Nervenfunktion. Knoblauch kann allerdings allergische Reaktionen auslösen, was vor allem bei Pollenallergikern zu beobachten ist.
Kochen mit scharfen Zutaten: Was muss ich beachten?
Scharfes Essen ist Gewöhnungssache: Wer öfter feurige Speisen genießt, wird die Schärfe nach und nach weniger wahrnehmen. Deshalb gilt auch hier immer das gleiche Motto: Erlaubt ist, was schmeckt. Kinder reagieren meist empfindlicher auf scharfe Stoffe als Erwachsene. Lassen Sie Ihre Kinder deshalb ein ungewohntes Gericht mit scharfen Zutaten zunächst vorsichtig probieren. Generell empfiehlt es sich, sich langsam an scharfes Essen heranzutasten – manche werden zu Chili-Feinschmeckern, andere bleiben lieber bei der milden Variante.

Univer Haragos Pista roher, gemahlener, extra scharfer Paprika

Univer Eros Pista rohes, gehacktes, scharfes Paprikapulver

Roher, gehackter süßer Paprika von Univer Edes Anna

Scharfes Essen in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?

Wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, kannst du in der Schwangerschaft zur Wurst auch ein asiatisches Curry-Gericht mit angenehmer Schärfe und Senf genießen. Schon Babys im Mutterleib können unterschiedliche Geschmäcker wahrnehmen – du brauchst aber keine Angst zu haben, dass dein Ungeborenes zu scharf isst. Allerdings bekommen Schwangere von scharfem Essen häufiger Sodbrennen, Bauchschmerzen und Übelkeit. Genieße scharfes Essen deshalb immer mit Vorsicht. Manche werdende Mütter haben hingegen regelrechte Gelüste auf scharfes Essen. Ob scharfes Essen gegen Ende der Schwangerschaft wehenauslösend wirken kann, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Scharf essen und gesund essen: Scharfe Lebensmittel wie Senf oder Chili bringen Abwechslung in deinen Speiseplan, wenn du sie magst. Wenn du gerne scharf isst, probiere es Schritt für Schritt aus, um das perfekte Geschmackserlebnis zu erreichen. Wie immer gilt die goldene Regel der Ernährung: Beim Essen kommt es auf die richtige Menge an. Hier bekommst du Inspiration für scharfe Gerichte zum Mittag- und Abendessen!

Soforthilfe: Wie kann ich scharfes Essen abmildern?

Zu viel Chili oder sehr scharfes Essen zu essen ist nicht nur unangenehm. Sie riskieren unter Umständen sogar Kreislaufprobleme. Sollten Sie es versehentlich übertreiben, können Sie das Brennen im Mund auf diese einfache Art entschärfen: Trinken Sie sofort Milch. Die Scharfstoffe lösen sich in den Fettbestandteilen der Milch, was das schmerzhafte Gefühl lindert. Wasser oder Saft hingegen haben kaum Wirkung. Sollten Sie Ihr Essen in der Pfanne zu scharf gewürzt haben, geben Sie saure Sahne, Sahne, Joghurt oder Kokosmilch hinzu.

Tipp: Chilis können Sie bei der Zubereitung die Schärfe nehmen, indem Sie die Schoten aufschneiden und das Innere entfernen. Dabei sowohl die weiße Scheidewand als auch die Kerne herausschneiden. Am besten verwenden Sie dazu Messer und Gabel. Sollten Sie die Kerne versehentlich mit den Fingern berühren, waschen Sie sich gründlich die Hände. Sonst reiben Sie sich unter Umständen die Schärfe ins Gesicht und in die Augen.

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